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Corona-Ausbruch: Warum Luzerner Schulen trotzdem nicht wieder schliessen

Mediziner der Universität Zürich haben in der gross angelegten Studie «Ciao Corona» mittels Antikörper-Tests nach bereits genesenen Kindern gesucht. Das Resultat: Kinder stecken sich ähnlich häufig wie Erwachsene an. In Deutschland ist die Lage an den Schulen dramatisch – bald auch in der Schweiz?

Gemäss Christoph Berger, Co-Autor der Studie «Ciao Corona» und Leiter der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Universitäts-Kinderspital Zürich, dürfen Schüler sorglos weiter zur Schule gehen – auch wenn sie einmal ein wenig verschnupft sind. Bild: Kispi USZ

«Corona-Alarm an Deutschlands Schulen!», titelte die BILD-Zeitung am Freitag. Immer mehr Schüler und Lehrer müssen sich wegen Corona-Ausbrüchen in Quarantäne begeben. Wie eine Umfrage der BILD in den zuständigen Ministerien der Länder ergab, befinden sich aktuell rund 50 000 Schüler in Corona-Isolation. Tendenz: stark steigend! Auch in der Schweiz steigen die Zahlen.

Heinz-Peter Meidinger (65), Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, schlägt deshalb in BILD Alarm: «Die derzeitige hohe Zahl von 50 000 Schülerinnen und Schülern wird sich nach Auffassung des Deutschen Lehrerverbands in den nächsten drei Monaten noch mehr als verdoppeln, wahrscheinlich sogar vervielfachen. Wir befürchten, dass es in der Folge an unseren Schulen immer schwieriger werden wird, Infektionsausbrüche zu kontrollieren und einzudämmen.»

Deutliche Worte an die Masken-Kritiker

«Wer weder die Maskenpflicht im Unterricht noch den Einbau von Luftfilteranlagen für notwendig hält und abstrakt vom Stosslüften schwafelt, obwohl in mindestens 30 Prozent der Klassenzimmer eine effektive Querlüftung gar nicht möglich ist, trägt letztendlich die Mitverantwortung dafür, wenn immer mehr Schulen schliessen und immer mehr Schüler in Quarantäne geschickt werden müssen», warnt Heinz-Peter Meidinger.

In der Schweiz keine Schulschliessungen

Gemäss Christoph Berger, Co-Autor der Studie «Ciao Corona» und Leiter der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Universitäts-Kinderspital Zürich, dürfen Schüler sorglos weiter zur Schule gehen – auch wenn sie einmal ein wenig verschnupft sind. Dieser Umstand wird auch in den neuen Vorgaben des BAG berücksichtigt, welche gemeinsam mit den Kinderärzte-Verbänden ausgearbeitet wurden. Berger gegenüber dem Online-Portal Nau: «Einzelne Corona-Fälle sollten auch im Winter keine Schliessung von Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen zufolge haben. Das hilft auch den Eltern, die so weiterarbeiten können.»