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Corona-Schock für Fasnächtler: Kult Sujetgruppe Nostradamus erklärt Verzicht

Das ist einmalig in der Geschichte der Luzerner Fasnacht. Die legendäre Sujetgruppe Nostradamus kehrt der Luzerner Fasnacht 2021 den Rücken: «Wir können uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, dass die Fasnacht 2021 so durchgeführt werden kann, wie wir sie lieben!», schreiben sie auf ihrer Facebook-Seite.

Die Fasnachtsgruppe Nostradamus Lozärn ist längst Kult und wurde bereits 1982 gegründet. Die Noster, wie sie auch genannt werden, sind Pioniere der Masken- und Wagenbaukultur an der Luzerner Fasnacht.

Dieses Statement sorgt für ein Erdbeben in der Fasnachtsszene: «Nostradamus Lozärn verzichten auf eine eingeschränkte Fasnacht 2021! Wir haben heute einstimmig entschieden, auf eine eingeschränkte Fasnacht 2021 zu verzichten. Wir können uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, dass die Fasnacht 2021 so durchgeführt werden kann, wie wir sie lieben! Wir wollen die ganze Fasnacht! Darum freuen wir uns auf die 40 Jahr Jubiläums-Fasnacht 2022.»

Ein harter Schlag für die Fasnacht 2021

Die Fasnachtsgruppe Nostradamus Lozärn ist längst Kult und wurde bereits 1982 gegründet. Die Noster, wie sie auch genannt werden, sind Pioniere der Masken- und Wagenbaukultur an der Luzerner Fasnacht. Ihre Masken und Wagen sind legendär. Es ist zu erwarten, dass bald auch weitere Gruppen und Guggen ihren Rückzug verkünden. Ohne die über 80 Gruppierungen ist die Luzerner Fasnacht seelenlos.

Die Fasnacht 2021 scheint ins Wasser zu fallen

Denn schon jetzt wird von Experten erwartet, dass die Corona-Fallzahlen im Winter stark steigen werden und das Virus in der Luft und auf Gegenständen länger überlebt als im Sommer. Die Luzerner Fasnacht ist der grösste jährlich stattfindende Anlass der Stadt Luzern – das Risiko einer Massen-Ansteckung ist zu hoch: Vom Schmutzigen Donnerstag bis am frühen Aschermittwoch sind jeweils bis zu 150 000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler unterwegs. Bei den grossen Umzügen, also dem Fritschi-Umzug, dem Wey-Umzug und dem «Chendermonster» und dem Monstercorso am Güdisdienstag waren dieses Jahr insgesamt 95 000 Zuschauer vor Ort.

Die Vereinigten nehmen Stellung

Unter dem Namen Vereinigte Guuggenmusigen Luzern – kurz die Vereinigte – schliessen sich knapp 80 Gruppierungen aus der Stadt Luzern und den umliegenden Agglomerationsgemeinden zum grössten Fasnachtsverband der Zentralschweiz zusammen.

Auf ihrer Webseite nehmen die Vereinigten Stellung: «Wir sind immer im Gespräch mit den verantwortlichen Personen von Stadt und Kanton Luzern. Die allgemeine Lage in Bezug auf die Fasnacht zum heutigen Zeitpunkt zu beurteilen gleicht dem Kaffeesatz lesen. Aus diesem Grund waren wir bis heute zurückhaltend mit Statements. Nun beginnt aber für die meisten die Probesaison und da gibt es einige Punkte zu beachten. Der Schweizer Blasmusikerband hat in Zusammenarbeit mit dem BAG ein Schutzkonzept ausgearbeitet. Dies ist für uns sehr wertvoll und wir empfehlen euch, dieses Konzept zu befolgen. Es gilt natürlich immer, Menschen zu schützen, das hat oberste Priorität.»

Sie seien sehr intensiv in Gesprächen, auch mit Vereinigten-Majoren und einzelnen Mitgliedern. «Wir versichern euch, dass wir alles unternehmen, um eine rüüdige Fasnacht machen zu können. Sollte sich in irgendeine Richtung etwas ändern oder sollte es Neuigkeiten geben, werden wir euch umgehend informieren.»