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Coronavirus im Winter: Wie gefährlich ist der Fondue-Plausch?

Mehrere Menschen rühren mit ihrem Esswerkzeug im selben Topf, schieben das Werkzeug in den Mund und dann wieder zurück in den Topf – kein Wunder ist die Ansteckungsangst da. Doch kann man sich beim gemütlichen Fondueessen wirklich mit Covid-19 anstecken?

Ein Fondue an der frischen Luft ist in Corona-Zeiten sicherer. Foto: Pixabay

Ob traditionell «moitié-moitié» oder eine von zahlreichen Varianten – der gemeinsame Käsegenuss aus dem Caquelon sorgt für Fröhlichkeit und Gemütlichkeit. Prof. Dr. med. Christian Ruef sagt bei TCS MyMed, der medizinischen Plattform des TCS: «Der geschmolzene Käse im Fondue erreicht eine Temperatur, die ausreicht, um Viren abzutöten. Somit gibt es auf diesem Weg kein Risiko.»

Warum das Fondue trotzdem gefährlich ist

Christian Ruef muss es wissen, denn er ist als Facharzt FMH für Innere Medizin und Infektionskrankheiten und sowohl in der Klinik Hirslanden in Zürich als auch in der Klinik Lindberg in Winterthur tätig. Trotzdem mahnt der Professor dennoch zur Vorsicht: «Problematisch ist es, wenn man auf engem Raum einen Abend lang zusammensitzt, laut spricht, lacht oder sogar singt. Das wären ideale Bedingungen für eine Übertragung des Virus. Deshalb würde ich eher kleinere Gruppen oder sogar ein Fondue zu zweit empfehlen.»

Schutz ist wichtig: Noch mehrere Jahre

Auf die Fragen, wie wir denn bald alle zur Normalität zurückkehren können und was die beste Strategie ist, um mit dem Virus koexistieren zu können, sagt Ruef bei TCS MyMed: «Es wird nun eine Weile dauern, voraussichtlich mehrere Jahre, bis das Virus keine Bedrohung mehr darstellt. Solange wir nicht bei einem Grossteil der Bevölkerung einen Schutz haben, anhand einer durchgemachten Krankheit oder einer Impfung, müssen wir die frühere ‹Normalität› vergessen und uns mit den mittlerweile bekannten Massnahmen gegenseitig schützen.»