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Coronavirus Stadt Luzern: Viele neue Verdachtsfälle – Kantonsspital warnt vor Ansturm

Das Luzerner Kantonsspital ist gemäss eigenen Angaben auf die Abklärung und allfällige Behandlung von betroffenen Personen gut vorbereitet. «Wir verfügen über das nötige Know-How, die Infrastruktur und ausreichend Material zum Schutz des Personals und der Mitpatienten.» Doch wegen der stark zunehmenden Zahl von Corona-Verdachtsfällen warnt man: «Wir führen keine Corona-Tests durch bei Personen ohne Symptome!»

Das Luzerner Kantonsspital kann zurzeit lediglich zwölf Patientinnen und Patienten stationär behandeln, die Kapazität sei aber ausbaubar. Allenfalls müssten Wahleingriffe verschoben werden. Bild: LUKS.

Diese Coronavirus-Fälle sind bestätigt: Zwei Personen aus dem Kanton Luzern haben sich bisher nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Neben einer 16-jährigen Schülerin, die sich in der Lombardei aufgehalten hatte, wurde das Virus bei einer weiteren Person nachgewiesen, die Kontakt mit einem ausserkantonalen Fall hatte. Es handelt sich um einen 45-jährigen Mann. Angst angesteckt zu sein? Hier geht es zum Test: Virus-Test

Viele weitere Verdachtsfälle in Luzern

Im Kanton Luzern gibt es gemäss Recherchen von Radio Lozärn jedoch neben den bestätigten Fällen viele weitere Verdachtsfälle. Diese werden mit einem Abstrich untersucht und halten sich bis zum Vorliegen der Resultate zu Hause auf. Die Resultate stehen noch aus. Das Luzerner Kantonsspital kann zurzeit lediglich zwölf Patientinnen und Patienten stationär behandeln, die Kapazität sei aber ausbaubar. Allenfalls müssten Wahleingriffe verschoben werden.

Zweimal täglich Fieber messen

Wegen der zunehmenden Zahl von Corona-Verdachtsfällen sollen die Kapazitäten der Spitäler und Labors nicht unnötig belastet werden, sondern für Risikopatienten und schwere Fälle zur Verfügung stehen. Zu den Risikopatienten zählen vor allem ältere Personen und chronisch Kranke sowie und solche, die bereits an anderen Krankheiten leiden. Personen, die nur leichte Grippesymptome aufweisen, sollen sich zuhause herkömmlich kurieren: Beschwerden lindern, weitere Personen vor einer Ansteckung schützen (Distanz halten), zweimal täglich Fieber messen und den Krankheitsverlauf beobachten.

Immer zuerst telefonisch Kontakt aufnehmen

Es wird dringend davon abgeraten, bei leichten Grippesymptomen einen Arzt oder eine Notfallpraxis aufzusuchen. In jedem Fall ist zuerst telefonisch Kontakt aufzunehmen. «Lächeln ist das neue Händeschütteln»: Wer auf Begrüssungen per Handschlag, Umarmung oder Kuss verzichtet, schränkt das Risiko, Viren weiterzugeben oder sich anzustecken, bedeutend ein. Kranke Kinder gehören weder in die Kita noch in den Kindergarten oder die Schule. Wer Grippesymptome hat, soll den Kontakt mit vulnerablen Personen (z.B. Betagten) auf jeden Fall vermeiden.

Luzern führt Online-Plattform für Veranstalter ein

Wer einen Anlass mit weniger als 1000 Teilnehmer organisiert, braucht derzeit eine kantonale Bewilligung. Weil die Hotline in den letzten Tagen am Limit lief, hat der Kanton Luzern nun wie angekündigt ein neues Tool für Veranstalter eingeführt. Neu können alle Veranstaltungen über ein Formular online erfasst werden. Es ersetzt die bisherige Hotline, wie die Staatskanzlei mitteilt. Wer Hilfe beim Ausfüllen des Formulars benötigt, erhält unter der Telefonnummer 041 228 73 84Auskunft (Montag bis Freitag jeweils 8 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr).

Angst oder möchten Sie mehr Infos? Unter 058 463 00 00 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet. Bild: Pixabay.

Das Problem ernst nehmen

Die Coronavirus-Epidemie kann nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO eingedämmt und unter Kontrolle gebracht werden. Allerdings sei dafür ein konzertiertes Vorgehen aller Regierungen notwendig, sagte Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern Abend in Genf. Einige Staaten nähmen dies entweder nicht ernst genug oder hätten beschlossen, sie könnten nichts tun. Doch dies sie nicht die Zeit zum Aufgeben oder für Ausreden. «Dies ist eine Zeit, um alle Register zu ziehen.»