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Maskenpflicht: So realitätsfremd sind Corona-Skeptiker wirklich

Kommt nun in Luzern die knallharte Maskenpflicht oder nicht – wann greift Regierungsrat Guido Graf endlich durch? Fakt ist: Diverse Studien beweisen, dass Masken das relative Risiko, sich zu infizieren, um etwa 80 Prozent senken! Und trotzdem sträuben sich Corona-Skeptiker gegen den sinnvollen Schutz. Geht es jedoch bei einer möglichen Corona-Erkrankung um medizinische Hilfe, so wollen die gleichen Skeptiker auf keinen Fall auf Spital-Hilfe verzichten.

Masken tragen nein, medizinische Hilfe ja gerne. So wirr ist die Logik der Masken-Kritiker. Bild: LUKS

In der Schweiz müssen derzeit täglich zwischen 20 bis 30 Personen wegen einer Corona-Infektion hospitalisiert werden. Also solche Menschen, die wegen heftigen Symptomen wie unter anderem hohem Fieber oder Atemnot nicht mehr zu Hause gepflegt werden können, sondern dringend ins Spital müssen – und allenfalls eine künstliche Beatmung brauchen. Der langsame aber stetige Anstieg der Hospitalisierungen bereitet den Experten grösste Sorgen, denn geht es so weiter, sind es im Dezember bald mehr als 2000 Schweizerinnen und Schweizer die pro Woche medizinische Hilfe benötigen. Da gilt es dann nur zu hoffen, dass das Pflegepersonal topfit bleibt.

Die wirre Logik der Corona-Skeptiker

Die Kommentarspalten in Online-Foren bei Blick, 20Miunten und anderen Publikationen sind voll von Masken- und Corona-Kritikern: Masken würden sogar krank machen und das Theater um Corona werde total übertrieben. Das Virus sei eine Erfindung von Bill Gates oder der Regierung, dies um uns zu kontrollieren – es werden dunkle Mächte vermutet. Diese und viele weitere absurde Ansichten kursieren im Netz. Sogar Prominente wie Schlagerstar Michael Wendler sorgen für Kopfschütteln: «Ich werfe der Bundesregierung, bezüglich der angeblichen Corona-Pandemie und deren resultierenden Massnahmen, grobe und schwere Verstösse vor», so Wendler auf Instagram.

Es sind jedoch die gleichen Menschen die solche wirre Meldungen teilen, welche dann im Ernstfall, also wenn sie selber doch an Corona erkranken würden, dann im Ernstfall nicht auf medizinische Hilfe verzichten möchten. Dies zeigt eine Online-Umfrage eines französischen Radio-Senders. Nur 15% Prozent der Corona-Kritiker geben an, bei einer Infektion mit schwerem Verlauf lieber zu Hause zu sterben als ins Spital zu gehen, denn da werde man nur mit Medikamenten vergiftet. 85% würden trotz ihrer Haltung, dass es das Virus gar nicht gäbe und eine Erfindung der Regierung sei, sich bei einer allfälligen Corona-Infektion trotzdem im Spital behandeln lassen.

Warum Masken-Verweigerer Egoisten sind

Das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit dient in erster Linie zum Schutz von anderen Personen. Eine infizierte Person kann bereits zwei Tage vor Auftreten der Symptome ansteckend sein, ohne es zu wissen. Wenn also auf engem Raum alle Personen eine Maske tragen, wird jede Person von den anderen geschützt. Durch das Maskentragen ist kein hundertprozentiger Schutz gewährleistet, jedoch verlangsamt sich so die Ausbreitung des neuen Coronavirus.

Wer behauptet, Masken seien ungesund und gefährlich, liegt falsch. Hier der Experten-Beweis.