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Radio Lozärn enthüllt: Die 19-jährige Person die in Luzern an Corona starb hatte Trisomie 21

Ein Corona-positiver Teenager ist Ende März im Kanton Luzern gestorben. Radio Lozärn enthüllt: Die 19-jährige Person hatte Trisomie 21. Warum wurde diese Vorerkrankung bis jetzt verheimlicht?

Bei der verstorbenen 19-jährigen Person handelt es sich um den ersten Todesfall in der Alterskategorie der Teenager, also kein Wunder titelten die Schweizer Medien gross und dramatisch. Der «Tagesanzeiger» berichtete am Mittwoch als erste Publikation darüber. Gegenüber der Zeitung bestätigten die Luzerner Behörden den Todesfall. Ob der oder die junge Erwachsene an einer Vorerkrankung litt oder ob Corona die Haupttodesursache war, wollte sie jedoch nicht bekannt geben.

Keine offene Kommunikation

Kurz darauf hiess es dann, dass die Person an einer Vorerkrankung litt. Ob z.B. Bluthochdruck, Diabetes oder Asthma, darüber lässt man die Schweiz aus unbekannten Gründen rätseln. Ein Insider, der nicht genannt werden möchte, sagt gegenüber Radio Luzern: «Die Person hatte Trisomie 21, ich verstehe nicht warum man das nicht offen kommuniziert! Es wäre wichtig, denn so wird nur weiter Angst verbreitet.» Trisomie 21 oder Down-Syndrom ist eine genetisch bedingte Krankheit, die sich in einer Kombination geistiger Behinderung und körperlicher Fehlbildungen in unterschiedlicher Ausprägung und Stärke zeigt.

COVID-19: Extrem hohes Sterberisiko von Menschen mit Trisomie 21

Für Menschen mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) endet gemäss dem Online-Portal Ärzteblatt eine Infektion mit SARS-CoV-2 häufig tödlich. Die Analyse einer Datenbank in den Annals of Internal Medicine (2020; DOI: 10.7326/M20-4986) weist auf ein deutlich erhöhtes Sterberisiko hin, das sich nur teilweise auf die bekannten Risikofaktoren zurückführen liess.

In der Datenbank QResearch, die seit 1998 Daten zu mehr als 35 Millionen britischer Hausarztpatienten gespeichert hat, sind auch 4 053 Personen mit Trisomie 21. Von ihnen sind zwischen dem 24. Januar und dem 30. Juni im letzten Jahr 68 gestorben, davon 27 an COVID-19.