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Stadt Luzern: 15 Jahre Treibhaus – Sprungbrett für über 600 junge Erwachsene

Vor 15 Jahren startete das Jugendkulturhaus Treibhaus. Über 600 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich seither fürs Haus engagiert. Rund 150 000 Personen haben die Veranstaltungen besucht. Zeit für eine erfreuliche Zwischenbilanz, eine rauschende Feier – und ein erfrischendes Überraschungsprojekt.

Im Treibhaus, dem Jugendkulturhaus der Stadt Luzern, können engagierte Jugendliche und junge Erwachsene seit 2004 mit der Unterstützung durch das Treibhaus-Team und ohne finanzielles Risiko ihre Ideen verwirklichen. «Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und aus eigener Motivation selber Projekte zu planen und umzusetzen», sagt Corinne Imbach, Treibhaus-Leiterin seit 2017. «Diese Erfahrungen können fürs Berufsleben sehr wertvoll sein.» Seit der Eröffnung haben bereits über 600 junge Menschen am quirligen Treibhaus-Leben mitgewirkt. Aktuell sammeln gut 150 junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren ihre ersten Erfahrungen im «Wärchhof»-Nachfolger. Dies in Bereichen wie Gastronomie, Ton- und Lichttechnik, Veranstaltungsorganisation, Grafik oder Multimedia.

Foto: www.treibhausluzern.ch.

Drehscheibe für jugendliche Themen

Das Treibhaus ist durch sein vielfältiges Angebot und die räumlichen Möglichkeiten eine Drehscheibe für Projekte, Aktionen und Veranstaltungen – rund 160 Mal im Jahr 2018. Das Haus bietet auch Bandräume für junge, lokale Musikbands und verfügt über Ateliers. Seit 2004 haben über 150‘000 Personen Konzerte, Partys oder andere Veranstaltungen im Treibhaus besucht. Nicht eingerechnet sind die Gäste in der Beiz oder an geschlossenen Veranstaltungen. Die Anzahl der Treibhaus-Gäste würde sich so schätzungsweise nochmals verdoppeln. 2018 war mit knapp 16‘500 Besuchenden zahlenmässig das bislang erfolgreichste Jahr in der Treibhaus-Geschichte.

Von Konzerten bis zum Urban-Gardening-Projekt

Rund 80 Prozent aller öffentlichen Veranstaltungen werden durch die über 20 hausinternen Programmgruppen organisiert. Diese Gruppen fokussieren sich beispielsweise auf Musik-Genres und veranstalten Konzerte oder Partys. Auch ruhigere Veranstaltungen haben im Programm vom Treibhaus einen festen Platz: So finden unter der Woche regelmässig Flohmärkte, Esskinoabende, Bingos oder Jugendtreffs statt. Wer sich gestalterisch austoben möchte, kann in einer Dekogruppe das Treibhaus umgestalten. Im sogenannten «Jungle» hinter dem Treibhaus bewirtschaften seit einigen Wochen Jung und Alt einen Garten. Auch externe Kulturveranstaltende schätzen das Treibhaus als Veranstaltungsort. Dazu gehören das Comicfestival Fumetto, Helvetiarockt, der Bandcontest Sprungfeder, aber auch die Musikschule der Stadt Luzern. Corinne Imbach bringt das wilde Treiben im Tribschenquartier auf den Punkt: «Das Treibhaus produziert kulturelle Setzlinge für die Stadt Luzern.»

Jubiläumswochenende mit Kick’n’Rush

Zum 15. Geburtstag hat das Treibhaus mit dem langjährigen Partner Kick’n’Rush, dem alternativen Fussballturnier, zusammengespannt. Für das Wochenende vom 5. bis 7. Juli 2019 wurde ein tolles Festivalprogramm auf die Beine gestellt – es war ein toller Erfolg. Nebst Fussball und kulinarischen Höhenflügen gab es vor allem viel Musik und Konzerte. Unter anderem traten auf: Hendricks the Hatmaker, Jon Hood, Maple Tree Circus, Miss C-Line, Siselabonga, Moonslut, The Unrast, Naïma und Alois.

Geschichten aus 15 Jahren Treibhaus

Als Abschlussprojekt seines einjährigen Praktikums im Treibhaus hat der 20-jährige Léon Schulthess zudem ein kleines buntes Buch mit Geschichten aus 15 Jahren Treibhaus zusammengestellt. Unter anderem sind darin Interviews mit aktuellen und ehemaligen Treibhaus-Weggefährtinnen und -gefährten sowie witzige Anekdoten zu finden. Die Publikation zeigt zudem auf unterhaltsame Weise auf, welche Entwicklung das Haus in den letzten 15 Jahren durchgemacht hat.

Martin Merki ist als Sozial- und Sicherheitsdirektor auch für das Treibhaus zuständig. Er sagt: «Das Engagement und die Kreativität im Treibhaus sind eindrücklich. Es ist eine Experimentierwiese, die wertvolle Erfahrungen für spätere Karrieren ermöglicht. Viele, die hier angefangen haben, bereichern heute das kulturelle Leben in der Stadt. Auch aus diesem Grund lohnt sich die Investition der Stadt in die Jugendkultur.»