{"id":127587,"date":"2022-09-08T07:27:58","date_gmt":"2022-09-08T05:27:58","guid":{"rendered":"https:\/\/2024.radio-luzern.ch\/?p=127587"},"modified":"2022-09-08T07:29:40","modified_gmt":"2022-09-08T05:29:40","slug":"sensationsfund-in-luzern-eine-1900-jahre-alte-toepferei-im-roemischen-hinterhof","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.radio-luzern.ch\/sensationsfund-in-luzern-eine-1900-jahre-alte-toepferei-im-roemischen-hinterhof\/","title":{"rendered":"Sensationsfund in Luzern: Eine 1900 Jahre alte T\u00f6pferei im r\u00f6mischen Hinterhof"},"content":{"rendered":"

An der Chr\u00fczlistrasse in Sursee untersuchte die Kantonsarch\u00e4ologie Luzern in den letzten Monaten eine Fl\u00e4che von rund 700 m2. Nun kam kurz vor Abschluss der Arbeiten ein r\u00f6mischer T\u00f6pferofen zum Vorschein. Es handelt sich um den ersten derart gut erhaltenen Ofen aus dieser Epoche im Kanton Luzern.<\/strong><\/p>\n

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Das Grabungsteam der ProSpect GmbH beim Freilegen arch\u00e4ologischer Befunde. Im Hintergrund laufen gleichzeitig die Abbrucharbeiten.<\/figcaption><\/figure>\n

An der Chr\u00fczlistrasse in Sursee ist eine \u00dcberbauung mit zwei Mehrfamilienh\u00e4usern geplant. Die Bauherrschaft, Paul Fuchs (Hoch+Tiefbau AG Sursee) und WOGENO Sursee, war sich immer bewusst, dass sich der Bauperimeter mit einem arch\u00e4ologischen Hotspot deckt: Bereits zwischen 1992 und 2002 fanden direkt nebenan grosse arch\u00e4ologische Ausgrabungen statt.<\/p>\n

Dabei konnte der Nachweis einer r\u00f6mischen Kleinstadt des 1. bis 4. Jahrhunderts n.Chr. erbracht werden. Es war deshalb wenig \u00fcberraschend, dass vorg\u00e4ngige Sondierungen 2021 im Bereich des Bauperimeters weitere r\u00f6mische \u00dcberreste zutage f\u00f6rderten.<\/p>\n

Einblicke in den Alltag einer r\u00f6mischen Kleinstadt<\/h2>\n

Noch vor Abbruch der drei bestehenden Geb\u00e4ude untersuchte die Kantonsarch\u00e4ologie einen grossen Teil des rund 700 m2 messenden Bauareals. Wie aufgrund der \u00e4lteren Grabungen zu erwarten war, befindet man sich im Hinterhofbereich der r\u00f6mischen Kleinstadt.<\/p>\n

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Baustelle und Grabungsfl\u00e4che aus der Vogelperspektive.<\/figcaption><\/figure>\n

Hier betrieb man einst Handwerk, legte Vorratsgruben an oder ging aufs H\u00e4uschen. Die Grabung erlaubt jedoch nicht nur wichtige Erkenntnisse zum Alltag der Menschen, sondern auch zur Gesamtanlage der Siedlung: So wissen wir nun etwa, dass die R\u00f6mer einen k\u00fcnstlichen Kanal schufen, der – von der Sure gespeist – die Siedlung mit Frischwasser versorgte.<\/p>\n

Entdeckung eines T\u00f6pferofens kurz vor Abschluss der Grabung<\/h2>\n

Nach sieben Monaten intensiver Untersuchung konnten die Arbeiten rund um die bestehenden H\u00e4user Ende Juni abgeschlossen werden. Seit Ende Juli f\u00fchrt die Aarauer Firma ProSpect GmbH im Auftrag der Kantonsarch\u00e4ologie weitere Ausgrabungen in jenen Bereichen durch, wo die abgebrochenen H\u00e4user nicht unterkellert waren.<\/p>\n

Ein Einsatz der sich mehr als lohnt! Hier reihte sich auf einer Fl\u00e4che von nur 40 m2 eine F\u00fclle an r\u00f6mischen Spuren. Dem Entgegenkommen der Bauherrschaft ist es zu danken, dass die geplanten drei Untersuchungswochen um eine weitere Woche verl\u00e4ngert werden konnten. Am letzten Arbeitstag kam es dann zur grossen \u00dcberraschung: In der Erde zeichnete sich eine runde Brandr\u00f6tung ab, die sich beim Freilegen als T\u00f6pferofen entpuppte.<\/p>\n

Wichtige Erkenntnisse zur Handwerksgeschichte<\/h2>\n

Die Neuentdeckung ist f\u00fcr die Erforschung des r\u00f6mischen Handwerks im Kanton Luzern sehr bedeutend. Die in den n\u00e4chsten Tagen noch folgende Untersuchung wird zeigen, ob herauszufinden ist, wann genau und wie lange der Ofen in Betrieb war, welche Art von Gef\u00e4ssen hier produziert wurde und ob ein bestimmtes Ereignis zur Aufgabe der Keramikproduktion gef\u00fchrt hat.<\/p>\n

Die Aufarbeitung der seit Ende Juli gesammelten Informationen wird zudem zeigen, ob die verschiedenen Gruben im unmittelbaren Umfeld des Ofens in Zusammenhang mit der T\u00f6pferei stehen und ob wir dadurch mehr zum Produktionsablauf der hier hergestellten Surseer Keramik herausfinden werden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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