Radio Luzern - JETZT REINHÖREN!

Jolanda Spiess-Hegglin hetzt mit Nazi-Vergleich gegen Roger Köppel

Der gemeinnützige Verein #NetzCourage mit dessen Gründerin Jolanda Spiess-Hegglin stellt sich dezidiert und aktiv gegen Hassrede, Diskriminierung und Rassismus im Internet: «Wir verstehen uns als Instrument der Aufklärung und kämpfen für Anstand und einen menschenwürdigen gegenseitigen Umgang von Nutzern*innen Sozialer Medien wie Facebook und Twitter», heisst es auf der Webseite.

Eine äusserst wichtige und ehrenvolle Arbeit die #NetzCourage-Gründerin Jolanda Spiess-Hegglin für Opfer von Hass im Netz anbietet. Dafür wurde die Gerechtigkeits-Kämpferin sogar mehrfach ausgezeichnet (u.a. Somazzi-Preis) und der sinnvolle Verein #NetzCourage mit Steuergelder gefördert. Da erstaunt es umso mehr, dass sich Spiess-Hegglin selbst nicht an die von ihr propagierten Anstandsregeln hält und im Netz hetzt.

Autor: Roger Givel

Roger Köppel mit Hitler-Schnauz. Wie lustig ist das?

Hetze im Netz ist strafbar. Das weiss auch #NetzCourage-Gründerin Jolanda Spiess-Hegglin. Trotzdem befürwortete die dreifache Mutter öffentlich den bei Twitter kursierenden Hashtag #braunesDrecksblatt und somit einen äusserst diffamierenden Nazi-Vergleich. Durch ihr Verhalten mit «Gefällt mir»-Klicks (kleine rote Herzchen bei Twitter) unterstützte Spiess-Hegglin so aktiv eine Socialmedia-Hasshetze gegen die Publikation «Weltwoche» des Verleger Roger Köppel.

Quelle: Screenshot Twitter.

Losgetreten wurde der Hashtag #braunesDrecksblatt durch einen Tweet am 13. Januar 2022 um 15:25 Uhr, da hatte Spiess-Hegglin bei Twitter einen Kommentar von «Weltwoche»-Autorin Joyce Küng kritisiert. Das darf man machen, ist Meinungsfreiheit. Doch: Im weiteren Verlauf dieses Tweets entstand dann der Hashtag #braunesDrecksblatt (siehe Screenshot).

Spiess-Hegglin hatte einige Twitter-Kommentare im Zusammenhang mit #braunesDrecksblatt jeweils mit «Gefällt mir»-Klicks versehen. Und: Sie hat den diffamierenden Hashtag selber gepostet (siehe Screenshot). Das von ihr dazu gepostete Emoji spricht für sich.

Quelle: Screenshot Twitter.

Braun war die Farbe der Nazis in der NS-Zeit

Zur Bedeutung: Braun war die Farbe der Uniformen der NSDAP und der SA. Deshalb bezeichneten schon damalige Zeitgenossen die Ideologie und die Anhänger des Nationalsozialismus als braun. Die Zentrale der Nazi-Partei NSDAP in München wurde ebenso wie andere Parteigebäude als «Braunes Haus» bezeichnet.

Öffentlich eine Publikation, ein Unternehmen oder Personen als BRAUN zu bezeichnen, ist ein schwerwiegender Vorwurf – vor allem wenn man an den Holocaust-Hintergrund erinnert, den nationalsozialistischen Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs.

Kann #NetzCourage mit seiner Gründerin Jolanda Spiess-Hegglin beim Thema «Hetze im Netz» künftig überhaupt noch glaubwürdig agieren?

Ehrverletzend und geschäftsschädigend

Auf Anfrage von Radio Lozärn will Roger Köppel zum Hashtag #braunesDrecksblatt, der sich zweifellos auf seine Zeitschrift bezieht, keine Stellung nehmen. Solch ehrverletzende und geschäftsschädigende üble Nachrede müsste sich Köppel nicht gefallen lassen. Glück für Spiess-Hegglin: Roger Köppel ist sich primitive öffentliche Anfeindungen längst gewohnt, der brillante Rhetoriker kann hart austeilen und wie es aussieht eben auch erstaunlich gut einstecken.

Was sagt Spiess-Hegglin dazu?

Auf die schriftliche Anfrage von Radio Lozärn vom Mittwoch (19. Januar um 11:24 Uhr), hat Jolanda Spiess-Hegglin bisher nicht Stellung genommen. Und auch eine weitere Email mit drei Fragen zum Hashtag #braunesDrecksblatt an Spiess-Hegglin am Donnerstagmorgen (20. Januar um 7:37 Uhr), blieb bisher unbeantwortet. Sollte Frau Spiess-Hegglin doch noch Stellung zum Hashtag #braunesDrecksblatt nehmen, wird Radio Lozärn dies hier veröffentlichen.

Ein «Herzchen» für geköpfte Journalistin Michèle Binswanger

Mit dem Somazzi-Preis ehrte die gleichnamige Stiftung Spiess-Hegglins «Pionierarbeit für mehr Respekt und Menschenwürde und gegen den Hass im Internet». Zur Erinnerung: Spiess-Hegglin, ehemalige Zuger Kantonsrätin, hatte einen Post der Zeitung der Berner Reitschule mit einem Herzchen versehen: Auf einem «Meme» wurde «Tages-Anzeiger»-Autorin Michèle Binswanger geköpft, beziehungsweise ihr Kopf in ein Bild der französischen Revolution montiert.

Es ist eine äusserst wichtige und ehrenvolle Arbeit die #NetzCourage-Gründerin Jolanda Spiess-Hegglin für Opfer von Hass im Netz anbietet.