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Jetzt wird’s heiss in Luzern: So schützen Sie sich vor Hitzeerkrankungen

Endlich Sommer! Doch bei Temperaturen über 30 Grad können Hitzeerkrankungen eintreten. Radio Lozärn empfiehlt, wie Sie sich schützen können.

Bei Temperaturen über 30 Grad spielt die Kühlung des Körpers durch Schweissverdunstung eine wichtige Rolle. Doch die «Schweisskühlung» hat ihre Grenzen. Besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit und wenn kein Wind weht, sagt Irene Kunz, Arbeitsmedizinerin bei der Suva. Je nach Schweregrad von körperlicher Arbeit können bei solchen klimatischen Verhältnissen Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfung (Sonnenstich) oder ein Hitzschlag eintreten.

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie empfiehlt:

  • Körperliche Anstrengungen während der heissesten Tageszeit vermeiden
  • Wohnung und Körper möglichst kühl halten
  • Viel Wasser trinken (mindestens 1.5 Liter pro Tag)
  • Erfrischende, kühle Speisen zu sich nehmen
  • Während und nach sportlichen Betätigungen Salzverlust ausgleichen

Schutz-Massnahmen für Bauarbeiter

Für Bauarbeiter, die harte körperliche Arbeit verrichten, sind zu hohe Temperaturen anstrengend, manchmal sogar gefährlich. In diesem Fall ist wichtig, dass Arbeitgeber Schutz-Massnahmen ergreifen, sagt SUVA-Arbeitsmedizinerin Kunz in einem Interview. «Im Idealfall verlegt der Arbeitgeber schwere körperliche Arbeit in die kühleren Morgenstunden oder stellt Beschattungen wie Sonnensegel zur Verfügung stellen. Pass das Arbeitstempo bei zunehmender Hitze an. Bei Temperaturen über 30 Grad sind 5 Minuten Pause pro Stunde angebracht.» Ob kurze Hosen auf der Baustelle erlaubt sind, entscheidet der Arbeitgeber.

Der Arbeitgeber entscheidet über «Hitzefrei»

«Die Suva gibt Empfehlungen ab, was bei hohen Temperaturen zu beachten ist und was für Vorkehrungen der Arbeitgeber treffen kann», sagt Kunz. Ebenso gibt es ein Merkblatt vom SECO für Arbeit bei Hitzeperioden in Gebäuden.

Irene Kunz betont, dass jeder Arbeitgeber die Pflicht hat, für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu sorgen. Ein Hitzefrei ab einer bestimmten Temperatur ist im Gesetz nicht vorgesehen, darüber entscheidet der Arbeitgeber nach einer Risikoanalyse des Klimas selber.

Bei ständiger schwerer körperlicher Arbeit bei hohen Temperaturen kann die Suva Massnahmen vom Arbeitgeber verlangen. So hat die Alptransit Gotthard AG während den Bauarbeiten im heissen und feuchten Gotthard-Basistunnel eine Kältekammer für die Arbeiter eingerichtet.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker.