Radio Luzern - JETZT REINHÖREN!

Kanton und Gemeinden rüsten sich für künftige Verkehrsstaus

Die Task Force «Verkehrssituation Nidwalden» befasst sich mit möglichen Lösungen, um den Verkehrsfluss auf problematischen Strassenabschnitten dauerhaft zu verbessern. Nun hat sie erste Massnahmen beschlossen, die bei auftretenden Stausituationen kurzfristig umgesetzt werden können.

Aufgrund zunehmender Staus auf der Autobahn A2 in Nidwalden und dem daraus folgenden Ausweichverkehr auf das kantonale Strassennetz in Hergiswil, Stansstad und Stans – insbesondere während den Sommer- und Herbstmonaten sowie bei Ausflugswetter –, hat der Regierungsrat im September 2019 die breit abgestützte Task Force «Verkehrssituation Nidwalden» ins Leben gerufen. Darin sind das Bundesamt für Strassen (ASTRA), die Gemeindepräsidenten von Hergiswil, Stansstad und Stans sowie drei Regierungsräte vertreten. Sie verfolgen gemeinsam das Ziel, die Verkehrssituation in Nidwalden dauerhaft verbessern.

Inzwischen hat der Kanton den drei betroffenen Gemeinden ein sogenanntes Verkehrslenkungskonzept vorgestellt. Daraus werden bis im April 2020 erste Massnahmen in Hergiswil und Stansstad umgesetzt, in Stans sind indes noch weitere Abklärungen notwendig. Zu den kurzfristigen Massnahmen zählen beispielsweise Dosierungsanlagen bei Knotenpunkten auf den Kantonsstrassen sowie die allfällige Errichtung von Sackgassen und Fahrverboten auf Gemeindestrassen. Um die Ausfahrten der Autobahn mit fix installierten Lichtsignalen zu dosieren, ist das zuständige ASTRA auf ein Betriebskonzept angewiesen. Dieses soll bis Ende März 2020 erarbeitet sein. Provisorisch werden in diesem Sommer erneut temporäre Anlagen bei den Ausfahrten aufgestellt. «Wir sind fürs Erste für künftige Staus gewappnet», ist Landammann Alfred Bossard, Vorsteher der Task-Force-Steuerungsgruppe, überzeugt, «auch wenn klar ist, dass wir mit der vereinbarten Lösung unsere Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls Optimierungen vornehmen müssen.» Auch die drei Gemeindepräsidenten sind mit dem eingeschlagenen Weg bisher zufrieden. «Die Massnahmen sind kurzfristig umsetz- und pragmatisch realisierbar», meint etwa der Hergiswiler Gemeindepräsident Remo Zberg. Klar ist jedoch, dass für die dauerhafte Problemlösung weitere Schritte notwendig sind.

Auch Verkehrslenkungsmassnahmen im Engelbergertal sind innerhalb der Task Force ein Thema. Hier sollen erste Vorschläge bis im Frühjahr 2020 vorliegen und mit den zuständigen Gemeinden diskutiert werden.

In einem nächsten Schritt wird sich die Task Force vertiefter mit mittel- und langfristigen Lösungen auseinandersetzen, die im Gesamtkontext der Verkehrssituation in der Zentralschweiz betrachtet werden und deren Auswirkungen einer Koordination in der ganzen Region bedürfen. Für konkrete Aussagen, in welche Richtung die Lösungsansätze gehen dürften, ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu früh.