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Krieg in der Ukraine: Luzern eröffnet eine temporäre Asylunterkunft

Die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen sowie die generell steigende Zahl der Asylsuchenden haben zur Folge, dass der Kanton mehr Plätze zur Unterbringung von Geflüchteten benötigt. Der Kanton Luzern nutzt dazu ein vorübergehend leerstehendes Gebäude auf dem Areal des Klosters St. Urban. Dieses bietet Platz für 80 Personen und kann auf Mitte März 2022 in Betrieb genommen werden.

Die Schweiz will ukrainischen Flüchtlingen rasch und unbürokratisch Hilfe leisten und Schutz gewähren. Der Bundesrat beabsichtigt deshalb für Ukrainerinnen und Ukrainer den Schutzstatus S anzuwenden. Mit dem Schutzstatus S ist auch eine Unterbringung in Gastfamilien möglich. Bereits heute können Ukrainerinnen und Ukrainer visumsfrei in die Schweiz einreisen und sich 90 Tage frei im Schengen-Raum bewegen.

Zentrenstrukturen sind bereits stark ausgelastet

Bereits seit Sommer 2021 ist die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz angestiegen. Die kantonalen Asylzentren sind deshalb bereits seit mehreren Monaten gut ausgelastet.
Momentan ist schwer abschätzbar, mit welchen Herausforderungen sich der Kanton Luzern durch die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge konfrontiert sehen wird. Um möglichst gut vorbereitet zu sein, werden die kantonalen Zentrumsstrukturen umgehend erweitert.

80 neue Zentrenplätze in St. Urban

Der Kanton nutzt dabei ein vorübergehend leerstehendes Gebäude auf dem Areal des Klosters St. Urban, welches bis August 2021 durch die Luzerner Psychiatrie genutzt wurde. Dieses Gebäude kann nun als temporäre Asylunterkunft für vorerst ein Jahr genutzt werden. Es bietet Platz für bis zu 80 Personen. Die Betreuung wird durch die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) im 24-Stunden-Betrieb während sieben Tagen die Woche sichergestellt.

Unterstützung von der lups und der Gemeinde

«Die lups ist tief betroffen vom Krieg in der Ukraine. Für uns stand es daher ausser Frage, dass wir den Kanton Luzern logistisch unterstützen», erklärt Peter Schwegler, Direktor der lups. Sandra Cellarius, Gemeindepräsidentin von Pfaffnau: «Bereits im 2015 hat der Kanton Luzern in St. Urban ein temporäres Asylzentrum betrieben. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Es kam zu keinen Vorfällen oder Beeinträchtigungen der Bevölkerung. Der Gemeinderat sagt dem Kanton deshalb gerne seine Unterstützung in dieser herausfordernden Situation zu und setzt damit auch seinerseits ein Zeichen der Solidarität».

Eine Unterstützung, für die Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartments, dankbar ist: «Wir haben viel gelernt aus der Flüchtlingskrise von 2015. Die wichtigste Lektion war wohl die, dass wir Herausforderungen am besten meistern, wenn die einzelnen Akteure zusammenspannen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Ich bin sehr dankbar für die Solidarität der lups und der Gemeinde Pfaffnau».