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Luzerner Kantonsspital: Starke Einschränkung infolge Coronavirus – aber kein Notfallplan für die Epidemie

Auch in Luzern werden nun immer mehr drastische Massnahmen getroffen: Um das Ansteckungsrisiko mit dem neuen Coronavirus zu minimieren, nimmt das Luzerner Kantonsspital (LUKS) Anpassungen im Betrieb vor – bis auf Weiteres dürfen Patienten maximal zwei Besucher pro Tag empfangen. Zudem gibt es Einschränkungen in Restaurants.

Beunruhigend: Laut Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Luzerner Kantonsspital, hat man am Luzerner Kantonsspital keinen spezifischen Notfallplan für die Epidemie. Bild: LUKS

In der aktuellen Situation mit der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus kann Nähe auch ein Risiko darstellen. Um dieses zu minimieren, hat die interne Kerngruppe für besondere Lagen des LUKS entschieden, die Besucherfrequenzen bei Patientinnen und Patienten wie in anderen Spitälern auch ab sofort wie folgt einzuschränken:

  • Maximal zwei Besucher pro Tag pro Patientin/Patient
  • Keine Besucher mit respiratorischen Symptomen (Husten, Schnupfen) oder Fieber
  • Besuche durch Kinder nur in Ausnahmefällen
  • Keine nicht zwingend notwendigen Besuche bei älteren Patientinnen und Patienten
  • Im Kinderspital sind Eltern ohne Symptome als Besucher grundsätzlich willkommen, Geschwister und andere Personen sollen auf einen Besuch verzichten.

Diese Einschränkung gilt bis auf Weiteres. Ausnahmen sind weiterhin möglich, aber nur nach Rücksprache mit dem Behandlungsteam. Generell bitten die Verantwortlichen des LUKS die potenziellen Besucher, sich gut zu überlegen, ob sie ihre Wertschätzung und ihr Mitgefühl den Patientinnen und Patienten gegenüber auch anders ausdrücken können als mit einem Besuch.

Spital hat kein Notfallplan für die Epidemie

Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Luzerner Kantonsspital, spricht im «Blick» Klartext: «Wir müssen uns auf eine Extremsituation vorbereiten.» Rossi geht davon aus, dass das Virus schon viel weiter in der Bevölkerung verbreitet ist und dass es darum bald auch zu schwierigen Krankheitsverläufen bei Risikopatienten kommen wird. Einen spezifischen Notfallplan für die Epidemie habe das Kantonsspital Luzern nicht. Momentan mobilisiere man frühpensionierte Pflegefachkräfte wieder, so Rossi, auch Zivildienstler und Spitalbataillone könnten zusätzlich aufgeboten werden.

Einschränkungen in Restaurants

Zudem sollen die Frequenzen in den Restaurants des LUKS während den Stosszeiten reduziert werden. Daher sind die Restaurants in der Mittagzeit (in Luzern von 11.00 bis 13.30 Uhr, in Sursee und Wolhusen von 11.00 bis 13.00 Uhr) ab sofort für externe Besucher nicht mehr zugänglich. Diese sind gebeten, auf andere Essenszeiten auszuweichen. Um das Übertragungsrisiko zu verringern, sagt das LUKS zudem bis Ende Mai verschiedene öffentliche Veranstaltungen ab.