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Ravels Zauberoper von Luzerner Studenten ein Erfolg

Gesangsstudierende der Hochschule Luzern mit erfolgreicher Aufführung von Maurice Ravels Zauberoper «L´enfant et les sortilèges» – in Kostümen, die Textildesign-Studierende entworfen haben.

Die Kostüme inklusive des Make-ups haben zwölf Textildesign-Studierende des Departements Design & Kunst der HSLU entworfen und hergestellt.

Im Rahmen des StageLab der Hochschule Luzern eignen sich Musikstudierende das Rüstzeug für eine erfolgreiche Musiktheaterdarstellung an. «Entscheidend dafür sind Raumgefühl, Beweglichkeit, situative und assoziative Handlungsfähigkeit, Sprach- und Figurengestaltung», sagt Dozent Hans-Jürg Rickenbacher. Die diesjährige Produktion ist Maurice Ravels Zauberoper «L´enfant et les sortilèges» (Das Kind und die Zauberdinge). Die Geschichte handelt von einem wütenden Kind, das all seine Spielsachen zerstört und Tiere quält. Die Gegenstände erwachen zum Leben und rächen sich gemeinsam mit den Tieren für das Leid.

Insgesamt 33 Musikstudierende

«Das Werk hat neben einer Hauptrolle auch 20 Solistenpartien zu bieten und eignet sich darum perfekt für unsere Studierenden der Gesangsklassen», so Rickenbacher. Insgesamt 33 Musikstudierende wirkten an der Produktion mit. Zwar gibt es im Bachelor-Studium Module zu Bühnenpräsenz und szenischem Unterricht, aber erst in der intensiven Probenarbeit an der Ravel-Oper kamen Singen, Agieren, Verkörpern einer Rolle im Kostüm und die Zusammenarbeit mit dem Orchester das erste Mal fast unter echten Musiktheaterbedingungen zusammen. «Das fordert körperlich, musikalisch und mental», sagt Rickenbacher. «Die Arbeit an der Oper und die Aufregung vor der Premiere sind Highlights, die keiner mehr vergisst.»

Weil die StageLab-Aufführungen im Zwei-Jahres-Rhythmus organisiert werden, konnten alle Bachelor-Studierenden des Bereichs Gesang einmal daran teilnehmen.

Textildesign-Studierende kreierten farbenfrohe Kostüme

Die Kostüme inklusive des Make-ups haben zwölf Textildesign-Studierende des Departements Design & Kunst der HSLU entworfen und hergestellt, auch zwei ukrainische Austauschstudierende waren beteiligt. «Die Anfrage kam genau im richtigen Moment im Studienjahr», sagt Lilia Glanzmann, Leiterin Bachelor Textildesign, «denn unsere Studierenden konnten das aktuell Gelernte sofort praktisch umsetzen.»

Etwa, wie sich Techniken wie Stickerei und InkJet-Druck auf verschiedene Materialien anwenden oder wie sich mittels Textilien andere Materialien imitieren lassen. Wie etwa kann ein Textil so aussehen, als wäre es Keramik? Zusätzlich sammelten die Studierenden Erfahrungen im Schneidern von Kleidern und Kostümen: «Das passt, denn manche unserer Studierenden werden hinterher Ausstatterinnen und Ausstatter im Theater», so Glanzmann.