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Coronavirus: Auch Luzern intensiviert Vorbereitungen

Coronavirus: Der Ausbruch scheint unkontrollierbar. Das Coronavirus wurde weltweit bisher bei über 82 000 Personen nachgewiesen, es gibt mehr als 2800 Todesopfer. Über 40 Länder sind betroffen. Europa meldet bisher 19 Tote: 17 in Italien, zwei in Frankreich.

In der Schweiz sind mittlerweile neun Coronavirus-Fälle bestätigt, darunter im Tessin, in Genf, Aargau, Zürich, Basel-Stadt und Waadt. Im Kanton Graubünden haben sich zwei Kinder infiziert.

Auch der Kanton Luzern hat seit dieser Woche eine spezielle Taskforce wegen des Coronavirus. Sie hat die Aufgabe, möglichst alle Fäden zusammenzuhalten. In der Arbeitsgruppe sind unter anderem das Gesundheitsdepartement, die Spitäler, die Polizei, der Zivilschutz sowie Gemeinden vertreten. Weiterführende Massnahmen, wie beispielsweise die Absage von Veranstaltungen, sind aktuell noch nicht vorgesehen.

Atemschutzmasken waren ursprünglich für bereits infizierte Personen gedacht, um ihr Umfeld vor einer Ansteckung zu schützen. Sie mögen ein sicheres Gefühl vermitteln, in der Realität ist das aber anders. Nicht alle Maskentypen schützen vor einer Infektion – ausserdem müssen sie etwa alle 20 Minuten ausgetauscht werden, um den optimalen Schutz zu gewährleisten. Bild: Pixabay.

Das sind erste mögliche Krankheitszeichen des Coronavirus

Wie andere Erreger von Atemwegserkrankungen kann eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu Krankheitszeichen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen. Einige Betroffene leiden auch an Durchfall.

Wie lange dauert es, bis die Erkrankung nach Ansteckung ausbricht?

Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen auftreten.

Wie kann man sich schützen und was hilft nicht?

Generell sollten die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten werden. Nicht nur zum Schutz vor dem Coronavirus, sondern auch vor anderen Viruserkrankungen, wie der Grippe. Da das Coronavirus als Tröpfcheninfektion über Mund und Nase sowie als Schmierinfektion über Berührungen übertragen wird, ist ein regelmässiges und gründliches Händewaschen wichtig. Das Robert Koch Institut empfiehlt Mittel zur Handdesinfizierung mit nachgewiesener Wirksamkeit anzuwenden, also mit dem Wirkungsbereich «begrenzt viruzid» (wirksam gegen behüllte Viren), «begrenzt viruzid PLUS» oder «viruzid».

Taschentücher nicht mehrfach verwenden

Falls keins zur Hand ist, sollte in die Armbeuge und nicht in die Handinnenfläche geniest werden. Die Ansteckungsgefahr ist hoch – ein Infizierter gibt das Virus im Durchschnitt an 1,8 bis 3,5 andere Menschen weiter. Zu kranken Personen sollte deshalb Abstand gehalten beziehungsweise der Kontakt gemieden werden.

Eine Grippeimpfung schützt zwar nicht vor dem Coronavirus, weil der Erreger Sars-CoV-2 ein anderer ist – eine Impfung ist aber vor allem für Risikogruppen (alte Menschen, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen) sinnvoll. Krankenhäuser und örtliche Gesundheitsbehörden könnten entlastet werden und tatsächlich Infizierte würden schneller identifiziert.

Wie gut schützen Masken?

Bilder von Menschen, die sich mit Atemmasken vor einer Erkrankung schützen, kursieren im Internet. Die Schutzmasken sind nicht mehr nur in China Mangelware. Das Tragen ist allerdings umstritten. Atemschutzmasken waren ursprünglich für bereits infizierte Personen gedacht, um ihr Umfeld vor einer Ansteckung zu schützen. Sie mögen ein sicheres Gefühl vermitteln, in der Realität ist das aber anders. Nicht alle Maskentypen schützen vor einer Infektion – ausserdem müssen sie etwa alle 20 Minuten ausgetauscht werden, um den optimalen Schutz zu gewährleisten – nämlich dann, wenn sie vom Atem feucht werden und nicht mehr vor Erregern schützen können.

Noch hilft kein Medikament gegen das Virus

Bisher gibt es kein spezielles Medikament, das bei einer Corona Erkrankung eingesetzt wird. Es macht keinen Sinn, Medikamente vorzeitig zu kaufen. Auch vom präventiven Antibiotikakauf wird abgeraten – diese helfen nur bei bakteriellen, nicht bei Virusinfektionen.

Schweizerische Nationalfonds stellt Millionen bereit

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) stellt mehrere Millionen Franken für die Forschung rund um das Coronavirus bereit. Forscher aller Disziplinen sind aufgefordert, sich zu melden. Es ist das erste Mal, dass der Nationalfonds Mittel für Notfälle bereitstellt. Der Nationalfonds werde am 6. März einen entsprechenden Aufruf lancieren, teilte der SNF am Mittwoch via Twitter mit. Die Ausschreibung für die vertiefte Erforschung des Coronavirus sei bis zur zweiten Märzhälfte befristet. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten dazu beitragen, das Verständnis über den Virus zu verbessern. Es gelte ferner, die klinische Reaktion und Auswirkung auf das Gesundheitswesen innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren zu untersuchen.