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Luzerner Jugendparlament will Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern

Im Zentrum der diesjährigen Luzerner Jugendsession standen die Themen Sicherheit, Gesundheit, politische Partizipation und Naturschutz.

Nach intensiven Diskussionen überwiesen die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier eine Petition an den Kantonsrat, in der sie fordern, dass der Kanton Luzern die Gewinnausschüttung (Dividenden) vom Luzerner Kantonsspital und der Luzerner Psychiatrie in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege reinvestiert.

Weiterbildungsmöglichkeiten verbessern

Nach der letztjährigen COVID-19-bedingten Pause diskutierten dieses Jahr wieder Jugendliche aus dem ganzen Kanton Luzern engagiert aktuelle Politthemen. Die rund 50 Parlamentarierinnen und Parlamentarier der Luzerner Jugendsession wurden von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Luzern unterstützt. Die Jugendlichen übergaben in einem symbolischen Akt ihre Petition an Staatsschreiber Vincenz Blaser. Darin fordern sie vom Luzerner Kantonsrat, dass die Gewinnabschöpfung vom Luzerner Kantonsspital und der Luzerner Psychiatrie, welcher der Kanton Luzern in Form von Dividenden erhält, in die verschiedenen Pflegebranchen im Kanton Luzern reinvestiert wird, um die Arbeitsbedingungen sowie die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege zu verbessern.

Verantwortung und Ausdauer

Die Gastredner der diesjährigen Jugendsession würdigten das Interesse der Jugendlichen am Politikgeschehen. Sie beschrieben aufgrund ihrer eigenen politischen Erfahrung, welche Voraussetzungen für eine funktionierende Politik und Demokratie wesentlich seien. Politik sei eine «verantwortungsvolle Aufgabe», die hohes Engagement voraussetze, hob Kantonsratspräsident Rolf Bossart in seiner Rede hervor. Er betonte: «Wer mitbestimmen will, muss Verantwortung tragen und Ausdauer haben. Ganz nach dem Motto «nicht lockerlassen, nur das bringt dich weiter», denn ohne eigenen Einsatz geht es im politischen Prozess nicht.»

Für Finanzdirektor Reto Wyss war der Besuch im Jugendparlament einmal mehr eine freudige Angelegenheit. «Es ist grossartig, dass die Jugendlichen am politischen Geschehen interessiert sind und sich bereits in jungen Jahren für unterschiedliche Anliegen der Bevölkerung einsetzen», sagte er. Das Jugendparlament sei eine ideale Vorbereitung für spätere politische Aktivitäten. Dabei riet der erfahrene Politiker den Jungparlamentarierinnen und Jungparlamentariern: «Hören Sie Ihrem Gegenüber zu, diskutieren Sie sachlich und respektvoll, akzeptieren Sie andere Meinungen und bleiben Sie kompromissbereit.» Diskussionsfähigkeit und Kompromissbereitschaft seien die Pfeiler einer funktionierenden Demokratie.

Der Jugend eine Stimme geben

Verantwortlich für die Durchführung der jährlichen Jugendsession ist der Verein Jugendparlament Kanton Luzern, dessen Vorstand sich aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 25 Jahren zusammensetzt. Der Vorstand will mit der Jugendsession unterschiedliche Personengruppen zusammenbringen: amtierende Kantonsrätinnen und Kantonsräte, Fachexpertinnen und Fachexperten, Schülerinnen und Schüler sowie Lernende. Dies mit dem Ziel, der Jugend eine Stimme zu geben und die Anliegen der jungen Bevölkerung sichtbar zu machen.

Gilles Ineichen, Vorstandsmitglied des Vereins Jugendparlament Kanton Luzern, zieht Bilanz über sein bisheriges Engagement: «Das Jugendparlament Kanton Luzern bietet mir die einmalige Gelegenheit, mein Interesse für die Politik zu entdecken und zu fördern. Diese tolle Erfahrung soll auch anderen Jugendlichen offenstehen, weshalb ich mich im Vorstand engagiere.» Gilles Ineichen ist überzeugt, dass die Jugendsession den Teilnehmenden aufzeigen könne, dass es sich lohne, sich mit der Politik auseinanderzusetzen – denn dies bedeute, sich für seine eigene Zukunft einzusetzen.

Die Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern unterstützt den Verein JUKALU seit 2014 im Aufbau und in der Durchführung ihrer Aktivitäten. «Den jungen Menschen im Kanton Luzern Gehör schenken, ihnen eine aktive Mitsprache ermöglichen und ihre Anliegen in die offizielle Politik einfliessen lassen sind die Ziele der kantonalen Jugendsession», sagt Judith Schwingruber, Fachperson Kindheit-Jugend-Familie der Dienststelle Soziales und Gesellschaft.