Strengere Kontrollen: Die Stadt Luzern entsorgt nur noch einwandfreies Grüngut
Aus den Luzerner Grünabfällen entsteht Qualitätskompost. Frisches und fremdstofffreies Ausgangsmaterial ist die Voraussetzung für dieses nachhaltige Endprodukt. Unzulässige Materialien nimmt die Grünabfuhr deshalb nicht mit.
Seit 1997 werden alle im Holprinzip eingesammelten Grünabfälle aus der Stadt vollumfänglich an die Weiherhus-Kompost AG in Blatten bei Malters abgegeben, welche daraus mit der Bio-Hilfsstoff-Knospe ausgezeichnete Qualitätskomposte sowie verschiedene Erden herstellt und diese regional vermarktet oder direkt in den Garten liefert. Weitere Informationen sind auf der Website www.weiherhus.ch vorhanden.
Qualität vor Quantität
Seit jeher besteht die Philosophie des Strasseninspektorats darin, die eingesammelten Grünabfälle nicht einfach loszuwerden, sondern wieder in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen und daraus nachhaltige Produkte entstehen zu lassen. Deshalb legt das Strasseninspektorat grössten Wert darauf, nur einwandfreies Grüngut ohne Verunreinigungen abzuführen: Qualität kommt dabei vor Quantität.
Die Entsorgungsmitarbeiter nehmen dazu vor der Leerung der Container eine Sichtkontrolle des Inhalts vor. Auch während der Leerung wird der Inhalt auf unzulässige Materialien hin kontrolliert. Durch Fremdstoffe (wie z. B. Plastiksäcke, Speisereste oder Katzenstreu) verunreinigte Grünabfälle werden nicht entsorgt und – versehen mit der jeweiligen Begründung auf einem Rückweiseaufkleber – konsequent vor Ort stehengelassen.
Störende Fremdstoffe
Obwohl die Mitarbeiter die bereitgestellten Grünabfälle auf Fremdstoffe überprüfen, kommen beim Abladen in der Kompostieranlage immer wieder Gegenstände und Materialien zum Vorschein, die nicht hineingehören. Diese müssen dann vor der Verarbeitung von den Angestellten des Kompostierwerks zeitaufwendig von Hand herausgelesen werden. Das ist keine wirklich angenehme Aufgabe und verursacht einen beträchtlichen Arbeitsaufwand, der sich durch etwas mehr Sorgfalt und Aufmerksamkeit daheim in der Küche oder im Garten deutlich verringern liesse.
Während Rüstmesser oder Gartenschäufelchen vom Metalldetektor mühelos erkannt werden, verursachen vor allem Gegenstände aus Kunststoff wie Plastiksäcke, -schnüre, -töpfe und -etiketten massive Probleme. Denn werden diese bei der Eingangskontrolle übersehen, gelangen sie in den Schredder, der sie in kleinste Kunststoffteilchen zerfetzt. Solche Partikel lassen sich nach der Kompostierung nur äusserst schwer entfernen. Obwohl diese Fremdstoffteilchen die Qualität des Kompostes nicht beeinträchtigen, sind sie dennoch optisch störend: Wohl niemand wäre begeistert, wenn nach der Kompostzugabe kleine Plastikschnipsel im Blumentopf oder auf dem Gemüsebeet vorhanden wären.
Container, Kompostbeutel, Astbündel
Ob Rasenschnitt, Gartenabfälle oder Laub: Alles findet im Grüncontainer Platz und kann darin bequem zum Bereitstellungsort gerollt werden. Dafür können grüne Kunststoffcontainer mit einem Volumen von 140, 240, 360 oder 770 Liter verwendet werden. Auch wenn der Grüncontainer noch nicht voll ist, empfiehlt es sich, ihn regelmässig entleeren zu lassen.
Damit ist sichergestellt, dass die Rüst- und Gartenabfälle möglichst frisch ins Kompostierwerk gelangen. Denn: Je frischer das Grüngut, desto besser wird der Kompost. Zudem lässt sich der Grüncontainer leichter reinigen, wenn sein Inhalt nicht schon über einen längeren Zeitraum drin gelegen hat. Auch unangenehme Gerüche werden auf diese Weise weitgehend vermieden.
Die kompostierbaren Säcke mit dem weissen Gitterdruck kennen viele nur als Einlagesäckchen für das Kompostkesseli. Im Handel werden aber auch kompostierbare Container-Einlagesäcke (140 bis 800 Liter) angeboten. Sie halten den Grüncontainer sauber und werden bei der Leerung samt den biogenen Abfällen entsorgt.
Äste werden gebündelt für die Grünabfuhr bereitgestellt. Die Bündel dürfen dabei nicht länger als 200 Zentimeter und nicht schwerer als 25 Kilogramm sein. Dabei ist es wichtig, keine Drähte oder Kunststoffschnüre zu verwenden, denn diese haben – wie alle anderen Fremdstoffe – im Grüngut nichts verloren.