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FCL Drama: Fans und Ex-Präsident kritisieren Multimillionär Bernhard Alpstaeg

Viele seiner Millionen die Bernhard Alpstaeg mit seiner Styropor-Dämmstoff-Firma Swisspor verdient, investiert er in den FC Luzern. Er ist Fan mit Herzblut und sichert so in der Region viele Arbeitsplätze. Seine Knallhart-Aussagen vom Wochenende sorgen nun für rote Köpfe.

In einem Interview mit dem Sonntagsblick holte Luzerns Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg zum verbalen Rundumschlag gegen die sportliche Führung um Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer aus: «Sie sind zu wenig demütig, zu wenig aktiv, zu wenig bescheiden. Sie müssen lernen, zu arbeiten», sagte der charismatische Patron.

Freund Walter Stierli hat kein Verständnis für Alpstaeg

Ehrenpräsident Walter Stierli stand dem FCL zwischen 2005 und 2012 vor. Zusammen mit Bernhard Alpstaeg gilt Stierlials Vater des Stadions, welches seit elf Jahren in Betrieb ist. Stierli spricht nach dem aufsehenerregenden Alpstaeg-Interview in der Luzerner Zeitung von «einer Situation, die in der Tat aus dem Ruder gelaufen ist.» Doch Stierli getraut sich nicht Klartext mit Alpstaeg ins Gericht zu gehen und die aktuelle Führung in Schutz zu nehmen. Kein Wunder, verkaufte er ihm doch für viel Geld seine Aktien. Der Ehrenpräsident des FC Luzern besass 25 Prozent der FCL-Holding Aktien.

Die Fan-Kommentare in Online-Foren wie unter anderem Blick.ch sind konkreter: «Finde es unfassbar schade, dass eine Harmonie auf die dümmste Art kaputt gemacht wird. Hinter Remo Meyer und Stefan Wolf sind immer noch Familien. Herr Alpstaeg hören sie auf, Leute so hinzustellen», ärgert sich Beat Wermelinger.

Keine Ahnung vom Fussballgeschäft

FCL-Fan Ernst Zimmermann geht noch weiter: «Herr Alpsteg ist ein sehr erfolgreicher und innovativer Unternehmer aber vom täglichen Fussballgeschäft hat er keine Ahnung. Seine FCL Führung öffentlich so an den Pranger zustellen gehört sich nicht. Ein Geschäftsmann wie er sollte dies wissen, denn Probleme diskutiert man intern und sucht nach dementsprechenden Lösungen.»

Wolfang Niklaus ist ein Freund von Stefan Wolf: «Ich kenne Stefan Wolf seit Jahren und weiss zwei Dinge mit Sicherheit: Er ist der Allerletzte, dem man vorwerfen kann, dass er den Kopf zu weit oben trägt und zu wenig demütig ist! Und: Der Mann reisst sich für seinen FCL den Hintern auf. Tragisch, wenn der FCL ihn wegen eines selbstherrlichen Mehrheitsaktionärs verlieren würde.»

Geld regiert die Welt

Die Swisspor Holding AG mit Sitz in Stans ist eine international tätige und auf das Dämmen, Dichten und Schützen von ganzen Gebäudehüllen sowie auf die Herstellung von Fenstern spezialisierte Schweizer Unternehmensgruppe. Sie verfügt über 25 Standorte in 6 Ländern und erwirtschaftete 2015 mit 2900 Mitarbeitern gemäss Wikipedia einen Umsatz von rund 1000 Millionen Schweizer Franken. Das Unternehmen wurde 1971 durch die Gebrüder Bernhard und Georges Alpstaeg als Swisspor AG in Boswil (Kanton Aargau) begründet.