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Schwingfest: 20 Eidgenossen kämpfen auf der Rigi um Burma

Am kommenden Sonntag duellieren sich unter anderem 20 Eidgenossen auf der Rigi. Die «Bösen» werden sich in den packenden Zweikämpfen nichts schenken und um die Schlussgangteilnahme ringen. Spektakel ist garantiert!

Die Organisatoren freuen sich schon jetzt: «Das OK Rigi Schwing- und Älplerfest freut sich, Sie alle am kommenden Sonntag, 14. Juli 2019, auf Rigi Staffel zu begrüssen. Wir stecken noch mitten im Schlussspurt, werden aber bis am Sonntagmorgen bereit sein, Sie auf dem Festplatz willkommen zu heissen», heisst es auf der Webseite. «Die Festwirtschaft – unter der bewährten Leitung von Xaver Müller – und alle Helferinnen und Helfer sind bestens vorbereitet! Wir hoffen auf einen sonnigen Tag und freuen uns mit Ihnen auf spannende Zweikämpfe im Sägemehl, tolle volkstümliche Darbietungen und ein gelungenes Fest!»

Foto: Pixabay

Traditionell winkt dem Sieger auf der Rigi ein trächtiges Rind als Siegerpreis. Bruna wurde von der Firma ista swiss ag, i.V.StefanWeber, gesponsert. Werner Locher zeichnet als Züchter und Kaspar Locher als Besitzer. Seinen Sommer verbringt das stolze Rind auf der Rigi bei Martin Schindler.

Vom Dorffest zum Grossanlass

Die einfachsten Festchen waren die Dorfschwinget, die regelmässig an gewissen Tagen oder bei gewissen Anlässen (Kirchweih oder Chilbi) veranstaltet wurden. Dabei sammelten sich die «Buben» der Ortschaft und allenfalls der Nachbargemeinden und zogen von einer Dorfmusik und den Zuschauern begleitet auf den Schwingplatz, um ihre Kraft und Geschicklichkeit zu messen. All diese Schwingeranlässe bewegten sich in denkbar einfachstem Rahmen ohne besondere Vorbereitungen und dienten mehr den Schwingern der nächsten Umgebung.

Eine Stufe höher standen dann jene Feste, an denen sich Talschaften gegenseitig messen wollten, woran sich eine gewisse Elite aus den besten Kämpfern beteiligte. Solche Schwingfeste wurden dann regelrecht organisiert, ein eigenes Kampfgericht bestellt und dabei für ansehnliche Preise gesorgt. Bekannt sind derlei Feste auf dem Brünig, in Meiringen, Brienz, Entlebuch, Kröschenbrunnen und im Emmental an verschiedenen Orten. Die grössten Feste dieser Art, gewissermassen Zentralfeste, spielten sich sodann fast alljährlich zu Unspunnen bei Interlaken und auf der kleinen oder grossen Schanze in Bern ab.

Namentlich waren es die Alphirtenfeste in Bern, die sogenannten Schanzenschwinget, wo sich die Wägsten aus dem Emmental, Oberland, Entlebuch und aus Obwalden massen. Sie gestalteten sich denn auch zu den beliebtesten Volksfesten Berns und wiederholten sich deshalb alljährlich am Ostermontag. Wie weit sie zurückdatieren, ist nicht bestimmt zu sagen, aber jedenfalls waren sie schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts üblich und verblieben bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus, und es scheint, dass die Bezeichnung Schwingerkönig für den ersten im Rang just bei diesen Festen in Anwendung kam.