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Die Gewinner des Wettbewerbs «Beste Zentralschweizer Weine 2022» stehen fest

Zum 5. Mal fand die Weinprämierung «Die besten Zentralschweizer Weine» statt. Trotz der ausserordentlichen Wetterbedingungen im Jahr 2021 und der geringen Ernte wurden 44 Weine zur Prämierung eingereicht.

Kategorie Weisswein Assemblage, Weingut Mariazell: Regierungsrat Guido Graf, Cornelia Gamma, Beat und Andrea Felder und Fabian Peter.

Ein Profi-Panel des Weinbauzentrums Wädenswil hat in einer Vorselektion die drei Finalweine pro Kategorie ausgewählt. Anfangs September hat eine achtköpfige Jury die fünf Kategoriensieger auserkoren. 44 Weine sind in diesem Jahr eingereicht worden. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren. Der Grund sind die schwierigen Bedingungen im Jahr 2021.

Frost, Hagel und Falscher Mehltau reduzierten die Ernte um rund 60 Prozent. Angesichts dieser ausserordentlichen Situation ist die eingereichte Anzahl Weine für die Zentralschweiz beachtlich. Die eingereichten Weine wurden in einer Vorselektion von einem Profi-Panel unter der Leitung von Martin Wiederkehr, Geschäftsführer Weinbauzentrum Wädenswil, bewertet.

20-Punkte-System

Mit einem 20-Punkte-System wurden je drei Finalweine in den Kategorien Weisswein sortenrein, Weisswein Assemblage, Rotwein sortenrein, Rotwein Assemblage und Rosé-Federweiss-Blanc de Noir ausgewählt. Anfangs September degustierte und bewertete eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik und der Weinszene die nominierten Weine und kürte die fünf Kategoriensieger.

Martin Wiederkehr ist Mitbegründer des WBZW und seit Anbeginn im Verwaltungsrat aktiv.

Ausgewogene Verteilung der nominierten Weine

Die 15 nominierten Weine verteilen sich wie folgt auf die Weinbauregionen der Zentralschweiz: Vier stammen aus dem Gebiet Vierwaldstättersee, vier aus dem Seetal, sechs aus der Region Sempachersee und eine Nomination stammt aus dem Kanton Obwalden. Alle nominierten Weine verfügen über die kontrollierte Ursprungsbezeichnung AOC.

Nominierte Weine wurden 2019 bis 2021 gekeltert

«Klein, aber fein» so lautet das kurz zusammengefasste Statement für die Weinprämierung 2022. «Es existieren auch feine Differenzierungen im Bereich der Fülle und der aromatischen Nachhaltigkeit» ergänzt Martin Wiederkehr, Juryleiter der Weinprämierung 2022. Die Frucht und die Intensität der Weissweine hat es dem Gremium nicht einfach gemacht, einen Weisswein als Sieger zu wählen, da alle der Jury vorgelegten Muster eine sehr hohe Qualität aufwiesen. Dieses hohe durchschnittliche Niveau ergibt ebenfalls hohe Durchschnittsnotenbei den sortenreinen Weissweinen wie auch bei den Assemblagen.

Bei den Rotweinen war es nicht zu übersehen, dass der mengenmässige sehr geringe Ertrag im Jahrgang seinen Tribut forderte. Es überrascht deshalb auch nicht, dass die Siegerweine nicht aus dem Jahrgang 2021 stammen. Die Entscheidung bei den Rotweinen war denn auch klarer. «Die hohe durchschnittliche Klasse aller Weissweine und die individuelle Klasse in den Rotweinen werden die Bekanntheit der Zentralschweizer Weine weiter stärken», so der hocherfreute Branchenpräsident der Deutschschweiz, Martin Wiederkehr.

Potenzial für einen Spitzenjahrgang 2022 ist vorhanden

Der Zentralschweizer Weinbau verfügt über eine einzigartige Weinvielfalt von etwa 60 verschiedenen Weinsorten. Es ist erwähnenswert, dass in der Zentralschweiz der Anteil an pilzwiderstandsfähigen Sorten mit 36 Prozent schweizweit an der Spitze liegt, zum Vergleich: Schweizweit sind es nur drei Prozent. Beim Anteil von Bioweinen liegt die Zentralschweiz mit 15,5 Prozent im schweizerischen Durchschnitt von knapp 16 Prozent.

Der warme Frühling führte zu einem frühen Austrieb der Weinreben. Frostschäden blieben 2022 glücklicherweise aus. Die Blüte begann bereits Ende Mai, also rund drei Wochen früher als im Vorjahr. Der trockene und heisse Sommer waren für die Reben offensichtlich kein Problem, sprich die Reben lieben solche Wetterbedingungen sogar.

Leider gab es auch dieses Jahr punktuell einige Hagelschäden, diese sind jedoch nicht vergleichbar mit denjenigen des Vorjahres. Die Ernte begann bereits Ende August und ist momentan in vollem Gange. Sie wird 2022 mit voraussichtlich rund 600 Tonnen 2,5-mal höher ausfallen als im Vorjahr und dürfte von hervorragender Qualität sein. Die Witterung im Verlaufe der weiteren Ernte kann dies ebenfalls noch beeinflussen.